Unser Flug mit Baby und was wir beim zweiten Mal anders gemacht haben

Ausblick aus dem Flugzeugfenster auf den Flugzeugsflügel, Wolken und Sonne

Wir reisen gern. Das war schon vor unserer gemeinsamen Tochter so. Und auch nach der Geburt sollte es mit dem Reisen weitergehen. Allerdings haben wir aktuell noch nicht den Anspruch, Langstrecken fliegen zu wollen – weniger wegen dem Kind, sondern weil es aktuell einfach nicht passt. Trotzdem war der erste Flug mit Baby – so kurz er auch war – ziemlich aufregend und verlief dann einfach so viel besser, als wir es uns ausgemalt hatten. Wie auch eure erste Flugreise mit Baby oder Kleinkind entspannt gelingen kann und was uns gut geholfen hat aber was wir beim zweiten Flug anders gemacht haben, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

Gesichtsprofil von Mama, papa und Kind
Kind schaut durchs Fenster aus dem Flugzeug.

Ab wann darf ein Baby fliegen?

Kurz und knackig: Es ist je nach Fluggesellschaft unterschiedlich. Ein frischgebackenes Baby mit einem ärztlichen Attest darf oft nach bereits 48 Stunden fliegen. Die meisten Fluggesellschaften nehmen Säuglinge ab 7 – 14 Tagen mit an Bord. Erkundigt euch gern vorher bei eurem Anbieter und wartet ansonsten zumindest die ersten 12 Wochen, bis ihr mit dem Fliegen startet. Dann hat euer Baby so ziemlich ins Leben gefunden, die ersten Weh-Wehchen könnten vorüber sein und ihr habt euch für’s Erste kennengelernt.

Unsere Tochter war bei ihrem ersten Flug sieben Monate alt. Wir waren ein eingespieltes Dreier-Team und wussten ihre Bedürfnisse zu deuten. Tatsächlich hätte ich mir das Fliegen mit Baby im Alter von vier Monaten zugetraut. Vorher waren einige wenige Situationen noch eher kompliziert und ich denke, ich hätte nicht die Ruhe bewahren können, wenn unser Baby wegen beispielsweise Koliken während des Flugs unruhig geworden wäre.

Wann darf ein Baby oder Kleinkind nicht fliegen?

Hier geht es mehr darum, wann ein Baby nicht fliegen SOLLTE, denn ein generelles Flugverbot gibt es für Babys und Kleinkinder nicht. Wir raten von Flugreisen ab, wenn euer Kind erkrankt. Ist euer Baby verschnupft, raten wir auch da vom Fliegen ab, denn bei geschwollenen Nebenhöhlen funktioniert der Druckausgleich nicht richtig und euer Baby würde einfach eine wirklich unangenehme Reise durchleben. Wer schon mal erkältet geflogen ist, weiß wovon ich rede. Ich selbst war bei unserer zweiten Flugreise ziemlich erkältet und kämpfte mit dem Druckausgleich. Dabei wollte ich mir gar nicht ausmalen, was mein Baby durchmachen müsste! Seid ihr euch unsicher, kontaktiert gerne eure Kinderärztin oder die Hebamme.

Welche Reisedokumente werden für das Fliegen mit Kindern benötigt?

Um ins Ausland zu reisen, genügte in den meisten Fällen bisher der Kinderreisepass. Dieser kann allerdings ab dem 01.01.2024 nicht mehr beantragt werden. Noch gültige Kinderreisepässe dürfen bis zum jeweiligen „Ablaufdatum“ genutzt werden, können dann jedoch nicht mehr verlängert werden.

Auch ab dem 01.01.2024 benötigen Säuglinge und Kleinkinder weiterhin ein gültiges Reisedokument bei Reisen außerhalb der Bundesrepublik (auch bei Reisen innerhalb der EU). Ab Anfang des neuen Jahres muss dafür der elektronische Reisepass (also derselbe, den viele Erwachsene haben) mitgeführt werden. Dieser ist sechs Jahre gültig. Allerdings muss man das Kind auf dem Foto gut erkennen. Wurde für den Reisepass das Foto eines Neugeborenen verwendet, kann es sein, dass der ein oder andere Bundesbeamte das Kind in 4-5 Jahren nicht mehr erkennt und ihr gezwungen seid, einen neuen Reisepass zu beantragen.

Gut zu wissen vor der Beantragung des elektronischen Reisepasses

Benötigt werden:

    • Aktuelles biometrisches Passbild des Kindes
    • Personalausweis oder Reisepass aller Sorgeberechtigten 
    • Anwesenheit beider Sorgeberechtigter oder Zustimmungserklärung, wenn einer nicht zur Beantragung mitkommen kann
    • Bisheriges Ausweisdokument des Kindes (wenn vorhanden), ansonsten die Original – Geburtsurkunde

Zu beachten:

    • Die Bearbeitung und Ausstellung des elektronischen Reisepasses dauert mehrere Wochen. Beantragt den Reisepass also rechtzeitig vor der Auslandsreise.

Ist euer Kind aktuell noch sehr jung, empfehlen wir die Ausstellung oder Verlängerung des Kinderreisepasses noch dieses Jahr im Dezember 2023. Dann habt ihr ein Jahr länger Zeit und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich das Gesicht eures Kindes nicht mehr so schnell verändert wie in den ersten Lebensjahren. Voraussetzung: ihr fliegt nicht in Länder, für die ihr den elektronischen Reisepass benötigt (z. B. USA).

Allerdings ist dies lediglich ein Tipp von Eltern für Eltern! Wir übernehmen keine Haftung für den Fall, dass ihr zwischenzeitlich doch einen weiteren elektronischen Reisepass beantragen müsst, weil euer Kind in wenigen Jahren nicht mehr zu erkennen ist!

Weitere benötigte Dokumente für manche Auslandsreisen:

Für Länder wie Südafrika benötigt ihr zusätzlich zum Ausweisdokument die Geburtsurkunde eures Kindes in Original. Auf der Webseite des Auswärtigen Amtes erfahrt ihr alles über benötigte Reisedokumente für euer Zielland.

Darf mein Kind umsonst fliegen?

Nichts ist umsonst – leider trifft dieser Spruch auch auf das Fliegen mit Baby zu. Der Flugpreis für euer Baby oder Kleinkind variiert zwar je nach Fluggesellschaft, die meisten Gesellschaften berechnen rund 10 Prozent des Preises eines Erwachsenen für euer Baby, wenn es keinen eigenen Sitzplatz benötigt und auf eurem Schoß sitzt. Bucht ihr einen separaten Sitzplatz für euren Sprössling, bezahlt ihr etwa 75 Prozent des normalen Flugpreises.

So viel zu den Fakten. In der Realität sieht die Lage manchmal anders aus:

Auf der Suche nach einem passenden Flug überflogen wir auch die Angebote der Airline Ryanair. Diese Fluggesellschaft hat einen Fixpreis für Babys und Kleinkinder von 25 EUR pro Flug (Stand Oktober 2023), wenn diese auf dem Schoß der Eltern reisen. Ein Erwachsener hat zu dem Zeitpunkt (unser gewählter Zeitraum) 17 EUR pro Flug bezahlt. Wir hätten also für unser Baby, das keinen eigenen Sitzplatz bekommen hätte, mehr bezahlt als für einen Erwachsenen von uns!

Fliegt das Baby auf dem Schoß oder im eigenen Sitz?

Auf dem Schoß der Eltern wird euer Kleinkind mit dem sogenannten Loop Belt (einem Gurt, der am Gurt des Elternteils befestigt und dann um den Bauch des Kindes geschnallt wird) festgeschnallt. Es ist keineswegs die sicherste Variante und schützt lediglich die anderen Passagiere vor dem fliegenden Kind während eines Notfalls. Häufig wird beschrieben, dass man während des Notfalls das eigene Kind erdrückt, da man bei einer Bremsung oder starken Turbulenzen so sehr nach vorne rutscht, dass das sichere Fliegen für das Baby unmöglich wird.

Loop Belts sind beispielsweise in den USA verboten, allerdings können die Kinder da weiterhin auf dem Schoß der Eltern reisen – nur eben komplett ungesichert.

Die Buchung des eigenen Sitzes scheint hier die sicherste Flugvariante für Babys und Kleinkinder zu sein. Allerdings benötigt diese junge Personengruppe noch einen eigenen Kinderautositz, der von der jeweiligen Fluggesellschaft akzeptiert wird. Fragt da am besten vor der Buchung nach und lasst euch, wenn möglich schriftlich bestätigen, dass euer Sitz im Flugzeug akzeptiert wird. Eine Herausforderung könnte jedoch darin bestehen, dass die meisten Kindersitze eine Breite von 44 cm haben (und entsprechen damit der I-Size-Norm), so mancher Flugzeugsitz aber nur 42 cm breit ist.

Fazit: gar nicht so einfach, die richtige Lösung für die eigene Familie zu finden!

Ein Bassinet ist eine Art Bettchen, das in der ersten Reihe an der Wand befestigt wird und Platz für das Baby zum Ausruhen und Schlafen bietet. Die Bettchen werden überwiegend auf Langstreckenflügen angeboten und ihr müsst vorab erfragen, ob eure Fluggesellschaft über so ein Bettchen verfügt und ob das Angebot der Zubuchung auf eurer Fluglinie besteht. Beachten solltet ihr hier: Während des Starts, der Landung und während Turbulenzen darf euer Baby nicht im Bettchen verweilen.

Kleinkind sitzt im Flieger und ist an der Mutter angeschnallt.

Trotz eines schlechten Gewissens nahm ich unsere Tochter auf den Schoß und wir flogen bisher mit dem Loop Belt. Warum taten wir dies, wenn wir uns doch vorher so gut informierten und uns der Gefahren bewusst waren?

Während des ersten Fluges war unsere Tochter ein gutes halbes Jahr alt. Die Beikost war begonnen, allerdings eben auch nur begonnen. Ich habe voll gestillt und unser Baby akzeptierte weder Schnuller noch Flasche. Bei Start und Landung sah ich mich also gezwungen – und ich tat es unheimlich gern! – zu stillen. Für den sicheren Flug hätte ich mich wohl auch anders entschieden, da ich aber keine andere Möglichkeit sah, fragte ich mich, wie ich bei Start und Landung stillen sollte, während mein Baby sicher in der Schale (unsere wäre übrigens nicht erlaubt) sich die Seele aus dem Leib schrie. Natürlich hätte ich abwägen können und mich dazu entschließen können, dass der Druck auf die Öhrchen des Babys nur halb so schlimm sei, wie eine gravierende Verletzung des Kindes bei starken Turbulenzen.

Doch ich habe den Statistiken vertraut. Zudem fliege ich viel. Mein Mann noch mehr. Und keiner von uns beiden hatte jemals solch starke Turbulenzen erlebt, bei denen ein Baby auf dem Schoß unsicher wäre.

Eine faule Ausrede? Vielleicht – doch nach intensiven Gesprächen entschieden wir uns für unseren Weg. UNS ging es gut mit dieser Entscheidung und wir hatten nicht das Gefühl, dass wir das Leben unseres Kindes aufs Spiel setzten. Entscheidet ihr euch also auch für euren individuellen Weg. Es wird der richtige sein!

Unser Kind wächst und wir sind auf der Suche nach einem passenden Kindersitz, den wir für unsere Reisen verwenden können. Dieser soll flugzeugtauglich sein und gleichzeitig uns ein sicheres Gefühl vermitteln, wenn wir den Sitz in Taxis oder einem Mietwagen am Urlaubsort nutzen wollen. TÜV – Rheinland überprüft Autokindersitze auf ihre „Flugzeugtauglichkeit“ und zeichnet diese mit dem Siegel for use in aircraft aus. Autokindersitze mit dieser Auszeichnung findet ihr in der entsprechenden Liste des TÜV – Rheinland.

Nichtsdestotrotz empfehlen wir – wie bereits oben beschrieben – bei der Wunsch-Airline die Möglichkeit der Mitnahme eines entsprechenden Autokindersitzes zu erfragen.

Dürfen Kinderwagen und Autokindersitz ins Flugzeug?

Ein schwarzer Buggy steht im Gang zum Flugzeug Ist euer Kinderwagen in einem Stück zusammenklappbar – also ein möglichst platzsparender Buggy – bekommt er bei der Gepäckabgabe ein Band und darf bis zum Flugzeug mitgenommen werden. Dort habt ihr die Möglichkeiten, den Buggy (zusammengeklappt) abzugeben, um ihn nach der Landung wieder am Flieger zu erhalten. Dies funktioniert bei anwesendem Ladepersonal. Nach unserem ersten Rückflug war leider kein Personal vorhanden und wir mussten auf unseren Buggy (aber auch auf das aufgegebene Gepäck) einige Zeit lang warten. Was war ich glücklich, die Trage für das Baby für den Notfall in den Wickelrucksack eingepackt zu haben!

Gebt ihr euren Kinderwagen lieber als Sperrgepäck ab (beachtet hier gern die Richtlinien eurer Fluggesellschaft, denn häufig ist Sperrgepäck bei Kindern unter zwei Jahren frei!), benutzt ihr am besten eine gepolsterte Tasche. Das Sperrgepäck wird genauso unliebsam behandelt, wie normales Gepäck und häufig versuchen sich Fluggesellschaften herauszureden, dass die Verpackung zu schlecht gewesen sei. Mit einer Kinderwagen-Schutzhülle* seid ihr da schon mal besser für etwaige Diskussionen gerüstet!

Um möglichen Ärger zu umgehen und falls ihr euren Buggy mit in die Kabine nehmen möchtet, gibt es Reise-Buggys*, die zusammengefaltet die Größe eines Handgepäck-Stückes einhalten und damit Platz in der Gepäckablage über eurem Sitz finden. Beachtet hier aber, dass damit meistens ein Handgepäckstück entfällt.

Ein Autokindersitz darf dann in die Kabine, wenn er die Norm der Fluggesellschaft einhält und zusätzlich das TÜV-Siegel for use in aircraft aufweist. Benötigt ihr eure Babyschale oder den Kindersitz am Zielort für beispielsweise den Transfer oder den Mietwagen, habt ihr die Möglichkeit, dieses als Sperrgepäck aufzugeben. Beachtet hier wieder die Richtlinien eurer Fluggesellschaft und verpackt den Autositz gut, damit beim Werfen keine unsichtbaren Risse oder andere Beschädigungen entstehen können und ihr euer Baby weiterhin gut gesichert im Auto transportieren könnt.

Wieviel Gepäck und Sperrgepäck darf ein Kleinkind mitnehmen?

Je nach Fluggesellschaft könnt ihr für euer Baby unterschiedliche Gepäckstücke frei mitnehmen. Bei einigen Anbietern ist das Handgepäck in derselben Größe wie eures inklusive, andere bieten kein Handgepäck für das Baby auf dem Schoß des Erwachsenen an. Auch der Buggy kann oft bis ans Flugzeug mitgenommen werden, wird während des Fluges gemeinsam mit den anderen Gepäckstücken im Frachtraum transportiert und steht euch nach dem Flug im Normalfall direkt am Flieger wieder zur Verfügung. Auch ein Kindersitz kann häufig als kostenloses Sondergepäck aufgegeben werden. Hier ist jedoch zu beachten, dass das Ladepersonal nicht sonderlich vorsichtig mit den Gepäckstücken umgeht und euer Kindersitz eventuell beschädigt werden könnte (auch auf den ersten Blick nicht sichtbar). Wir empfehlen, Kindersitze wenn möglich ins Flugzeug mitzunehmen.

Günstige Airlines bieten weniger häufig freie Gepäckstücke für Babys und Kleinkinder an als etwas teurere Fluggesellschaften. Zahlt ihr etwas mehr, habt ihr teilweise sogar bis 30 kg Sperrgepäck frei.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass entweder alle freien Gepäckstücke (und die mit Zuzahlung) gut ersichtlich vor der Buchung aufgelistet wurden oder wir entsprechende Informationen mit wenig Aufwand auf der jeweiligen Webseite fanden.

Was darf ins Baby-Handgepäck

Für unser Baby nahmen wir den Wickelrucksack als Handgepäckstück und packten diesen mit folgenden Inhalten: Druckversion Packliste Wickelrucksack auf Flugreisen

    • Windeltasche mit 5 Windeln, kleine Packung Feuchttücher, kleine Müllbeutel, Wickelunterlage
    • Wechselwäsche (ein Body, eine Hose, ein dünnes und ein wärmeres Oberteil)
    • eine Ersatzwickelunterlage
    • Lieblingsspielzeug und neue Spielsachen, die ich extra für den Flug gekauft habe
    • Schnuller
    • leere Milchflasche und leere Wasserflasche
    • portioniertes Milchpulver im Portionierer für mehrere Mahlzeiten (unvorhergesehene Mahlzeit eingerechnet)
    • Thermoskanne 0,5 l mit warmem Wasser
    • Wundheilsalbe für den Windelbereich und Feuchtigkeitscreme
    • Snacks – also wirklich sehr viele Snacks!
    • Kuscheldecke

Unser Baby stand beim ersten Flug noch am Anfang der Beikost und wir hatten als Snacks Gurkensticks dabei. Größere Kinder können vielleicht schon (zuckerreduzierte) Gummibärchen oder Lutscher erhalten (dauert lange, bis die Süßigkeit im Bauch ist und eignet sich gut für Start und Landung).

Die meisten Flughäfen nehmen es mit der Menge an flüssiger Babynahrung nicht so ernst. Ich habe zu dem Zeitpunkt zwar voll gestillt und unser Baby wollte keine Fläschchen, da wir dies jedoch übten, nahm ich ein Fläschchen und mehr warmes Wasser als ich benötigte mit an Bord. Die Thermoskanne war nicht durchsichtig und ich musste bei der Kontrolle die gesamte Babynahrung (auch Snacks) einfach in eine separate Box legen, die gescannt wurde und erhielt nach der Kontrolle alles wieder.

Übertreibt einfach nicht komplett maßlos 😊 und das Personal drückt bestimmt das ein oder andere Auge zu! Aber: man muss nicht so viele Flüssigkeiten mitnehmen, wie wir es gemacht haben. Das Bordpersonal und auch sonst das gesamte Flughafenpersonal ist sehr zuvorkommend und erwärmt gern Babynahrung als auch Fläschchen.

Selber Flughafen, zweiter Flug: Wir durften eine spezielle Kontrolllinie passieren und mussten keine Flüssigkeiten deklarieren. Lediglich die gefüllte Thermoskanne wurde vor meinen Augen aus dem Wickelrucksack herausgenommen, geprüft und mit einem freundlichen „Alles in Ordnung“ wieder in den Rucksack gelegt.

Kind sitzt im Buggy und schaut sich die Gepäckausgabe im Flughafen an
Kleinkind sitzt und spielt mit der Lufthansabroschüre

Was tun für den Druckausgleich bei Babys Flug?

Durch die Veränderung des Luftdrucks in der Kabine bei Start und Landung des Flugzeugs muss so ziemlich jeder Mensch für einen Druckausgleich sorgen, damit die Ohren nicht beschlagen und ein unangenehmes Gefühl entsteht. Wir Erwachsenen schlucken häufiger, gähnen oder kauen einen Kaugummi. Babys und Kleinkinder benötigen Unterstützung von außen. Folgende Tipps und Tricks können helfen und haben auch unsere Flüge mit Baby erleichtert:

    • Stillen oder Fläschchen geben: gute Idee, wenn das Baby gern an der Brust nuckelt oder ihr einen langen Flug vor euch habt. Unser erster Flug dauerte nur eineinhalb Stunden, das Baby stillte beim Start, war aber nur knapp 60 Minuten später während der Landung pappe satt.
    • Schnuller oder andere Sillikon-Gegenstände zum Saugen oder Kauen: optimal für alle, die gerne den Schnuller nehmen. Unser Baby kaute auf dem Schnuller und war damit während der Landung gut bedient. Zur Not kauen oder saugen Babys gerne an ihren Händen oder dem (sauberen) Finger der Eltern.
    • Bio-Gummibärchen*: dauern lange, bis sie zerkaut sind und das Kind freut sich über die Leckerei als große Ausnahme. Hierfür war unser Baby zu jung, wir schließen diese Möglichkeit bei kommenden Flügen jedoch nicht aus.
    • abschwellendes Nasenspray oder Ohrstöpsel: wir empfehlen, beides vorher mit dem Kinderarzt abzuklären. Entsprechende Ohrstöpsel eignen sich für Kinder ab einem Jahr und sollten etwa 45 Minuten vor dem Abflug verwendet werden, damit sich der Körper des Kindes an den veränderten Druck gewöhnt.

Was isst mein Baby oder Kleinkind während des Fluges?

Wir empfanden es als äußerst angenehm, während des ersten Fluges mit unserem Baby voll stillen zu können und benötigten damit keine zusätzliche Nahrung. Allerdings dürft ihr insbesondere Milchnahrung in benötigter Menge durch die Sicherheitskontrolle mitnehmen und müsst diese nicht in 100 ml – Fläschchen abfüllen.

Auch Babybreie und andere flüssige Baby- und Kleinkindnahrung darf in der für den Flug benötigten Menge mitgenommen werden. Hier gibt es zwar keine Obergrenze, allerdings sollte diese „Freiheit“ nicht schamlos ausgenutzt werden. Auch müsst ihr die Mahlzeiten für euer Kind nicht in Thermobehältern transportieren, sondern könnt sie vom Bordpersonal im Flugzeug erwärmen lassen.

Viele Airlines bieten spezielle Kindermenüs an (wenn euer Kind bereits „normal“ mitisst). Erkundigt euch hierfür bei eurer Fluggesellschaft. Während unseres zweiten Fluges bot uns das Bord-Personal Nahrung aus Gläschen an. Da sich unser Kind vor einiger Zeit für „breifrei“ entschieden hat, lehnten wir das freundliche Angebot dankend ab und servierten Snacks während des Starts und selbstgekochtes Lieblingsessen zur Landung.

Beschäftigung des Babys im Flugzeug

Kleinkind spielt mit Lufthansa Plüschtier
Gelb rotes sich drehendes Spielzeug ist an Flugzeugfenster

Ein Flug (so kurz oder lang dieser dauert) kann ziemlich langweilig werden und jedes Kind benötigt ansprechende Beschäftigung. Neben bekannten und geliebten Spielsachen empfehlen wir, auch etwas Neues als kleine Überraschung mitzunehmen, um die Flugzeit abwechslungsreich und spannend zu gestalten. Allerdings raten wir von technischen Spielsachen mit lauten Geräuschen ab, da dies andere Passagiere (eventuell auch andere Familien mit kleinen Kindern, die Ruhe benötigen) stören könnte.

Spielsachen mit Saugnäpfen, die sich am Fenster oder dem Vordersitz befestigen lassen, machen hier deutlich mehr Spaß. Sind Teile davon durchsichtig, erscheint das Sonnenlicht über den Wolken in besonders schönen Farben durch das Spielzeug. Alles, was gedreht, gezogen und gedrückt werden kann, darf mit.

Hier einige Beispiele:

Für Kleinkinder eignen sich zusätzlich Aufkleber-Hefte*, eine Maltafel* und eine Magnetspielbox* zur Überbrückung der Flugzeit.

Allerdings benötigt jedes Kind auch Bewegung und kann wohl unmöglich stundenlang auf dem Schoß oder im Kindersitz verweilen. Krabbelversuche von einem Elternteil zum anderen oder das Stehen und Tanzen auf dem Sitz machten unserem Kind besonders viel Spaß. Zudem hatten wir sehr freundliche Sitznachbarn vor und hinter uns, die sich auf ausgelassene Guck-Guck-Spiele mit unserer Tochter einließen und ihren Flug damit noch etwas angenehmer gestalteten.

Steht gerne komplett von eurem Sitz auf (hier macht der Sitzplatz am Gang Sinn) und marschiert mit eurem Kind durch das Flugzeug. Viele freundliche Fluggäste werden eurem Kind winken und sorgen für willkommene Ablenkung während des Fluges.

Eine nette Geste für die direkten Sitznachbarn könnte eine Danke-Schokolade mit einem Zettel und folgendem Spruch daran für noch mehr Verständnis sorgen und eine Art Eis-Brecher sein:

Klickt auf das Bild, um es bequem als PDF-Datei auszudrucken und an der gestrichelten Linie auszuschneiden. Wenn ihr den Zettel an der Mittellinie faltet und zusammenklebt, könnt ihr mit einem Locher ein Loch ins entsprechende Feld lochen und den Zettel mit einem Band an einem Danke-Schokoladenriegel befestigen.

Selbstverständlich ist diese Geste kein Muss und eine Entschuldigung für die Emotionen eures Kindes keine Bestechung wert, jedoch kann eine freundliche Aufmerksamkeit auch manch mürrisches Gesicht erhellen und hebt die Stimmung im Flugzeug.

Beschädigungen am Buggy und Autositz durch die Fluggesellschaft – eure Rechte

Was haben wir uns geärgert und vor lauter Enttäuschung nicht gehandelt! Wir erhielten unseren (etwa zwei Wochen alten) Buggy nach dem ersten Rückflug wegen Personalmangel leider nicht direkt am Flugzeug, sondern erst später über das Sperrgepäckband – ziemlich zerkratzt aber immer noch intakt und ohne weitere Beschädigungen. Was haben wir uns geärgert: unser neuer Buggy war nach diesem Flug um Jahre gealtert! Leider haben wir uns viel zu spät mit der Frage befasst, welche Rechte wir hatten und ob wir Anspruch auf Entschädigung hätten. Unser Tipp für euch und unsere Handlung für die Zukunft:

Fotos machen vom Buggy (auch Autokindersitz) vor dem Abflug

Inspektion durch euch selbst nach der Landung

Bei Beschädigung oder Verlust habt ihr Anspruch auf Ersatz oder Reparatur! Sollte euer Buggy in Reparatur müssen oder ist so beschädigt, dass er irreparabel ist, benötigt ihr einen Kostenvoranschlag für die Reparatur.

Bei Neuware erhaltet ihr den Neuwarenwert, bei älteren Gegenständen wird der Zeitwert ausbezahlt. Fällt euch die Beschädigung bereits am Flughafen auf, zögert nicht, bereits dort die Beschädigung bei der Airline zu melden und ein entsprechendes Formular, den sogenannten Property Irregularity Report (PIR) auszufüllen.

Generell habt ihr sieben Tage Zeit, euer beschädigtes Gepäck – und damit auch einen beschädigten Buggy – bei der Fluggesellschaft anzuzeigen.

Ein Familienzugang zur Flughafenkontrolle

Während unseres zweiten Fluges fragten wir – wenn wir nicht darauf hingewiesen wurden – nach Familien-Checkins oder nutzten die Family-Line. Der Priority-Check-In lässt euch mit eurem Kind bevorzugt einsteigen und ihr seid vor dem großen Trubel an Bord, um es euch gemütlich zu machen.

Und was uns besonders gut half: wir teilten uns auf. Daniel war für das Gepäck zuständig, ich für das Baby. Ich erzählte unserer Tochter jede Vorgehensweise und beschrieb, was passierte. Durch die ruhige Erzählung verlor ich schnell die Nervosität und unsere Tochter hatte durch die bekannte ruhige Stimme keinen Grund, unruhig zu werden.

Wie lief euer erster Flug mit Baby oder Kleinkind und was habt ihr nach und nach verändert? Hinterlasst gerne einen Kommentar mit euren persönlichen Must-haves für einen Flug mit kleinem Kind!

Eure

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