Fahrradfahren lernen – Kinderleicht und super einfach

In diesem Artikel verraten wir, welche Hilfsmittel Kinder noch vor dem Fahrradfahren lernen nutzen können, um noch schneller Erfolge beim Tritt in die Pedale zu erzielen. 

Inhaltsverzeichnis

Erste Gleichgewichtsübungen auf zwei bis vier Rädern

Meist läutet der Frühling mit den ersten warmen Sonnenstrahlen und längeren Tagen die neue Fahrradsaison ein. Euer kleiner Liebling zeigt Interesse an weiteren Fortbewegungsmöglichkeiten außer seinen beiden Füßen und hat Rutschautos satt? Es wird Zeit für die Anfänge eines Fahrrads!

Zuallererst sei so viel gesagt: Bevor ein Kind aufs Kinderfahrrad steigt, ist es meist sinnvoll, dass es bereits Erfahrungen mit einem Rutschauto (hierzu zählen Autos wie das altbekannte Bobbycar als auch leichte Dreiräder ohne Pedale) machen durfte. Zwar übt euer Kind bei dieser Art der Fortbewegung noch nicht den Gleichgewichtssinn (dafür gibt es unzählige andere Möglichkeiten in der frühkindlichen Pädagogik), jedoch erhält es die Möglichkeit, die Lenkung und deren Wirkung zu erkunden sowie sich durch das Abdrücken mit den Füßen vom Boden – und dies nach einiger Übung in abwechselnden Schritten und meist dann auch mit einer fast schon beängstigenden Geschwindigkeit – auf ebenem und unebenem Untergrund intuitiv fortzubewegen. Beherrscht euer Nachwuchs das System des Rutschautos, würden wir bereits einen Schritt weiter gehen und das nächste Transportmittel einführen.

Geheimtipp: Spaß und Freude an Bewegung!

Aufgrund unseres pädagogischen Fachwissens plädieren wir in erster Linie zu Freude und Spaß an Bewegung. Die natürliche kindliche Neugierde lässt viel Spielraum zu Exploration, sodass unserer Ansicht nach nicht früh genug mit neuen Entdeckungen begonnen werden kann. Jedoch soll sich euer Kind keinesfalls überfordert fühlen und jedes Gefährt und die damit verbundenen Möglichkeiten ausgiebig ausprobieren dürfen. Manche Kinder entwickeln bereits mit 1,5 bis 2 Jahren die Fähigkeit, zu einer Art Zweirad umzusteigen, andere Gleichaltrige betrachten das Geschehen noch lieber aus der Ferne und befinden sich eventuell in einem ganz anderen Wachstumsschub. Wir bitten daher unsere Angaben nur als neutrale Normwerte zu verstehen – diese haben wir nicht frei erfunden, sondern orientieren uns an Vorgaben der Hersteller sowie Erfahrungswerten aus der frühkindlichen Pädagogik.

Der Weg zum Fahrradfahren

Bereits mit ca. zwei Jahren interessieren sich die meisten Kinder an Fortbewegungsmitteln. Doch das klassische Zweirad ist mit dem noch zu komplizierten Handling zu weit weg und wir als aktive Eltern haben doch das Interesse, unsere Kinder in ihrer Bewegungsfreude zu unterstützen. Natürlich kann man hierbei auf das klassische und aus unserer eigenen Kindheit bekannte Dreirad zurückgreifen. Jedoch haben wir das Ziel, dass unser Kind Fahrradfahren lernen soll – und das möglichst auf zwei Rädern!

Doch wollen wir uns Tag für Tag hinter das Kind und Fahrrad stellen, Runde um Runde laufen und von der einen Frustsituation in die nächste rennen? Jeder von uns wird sich irgendwann der Situation stellen, aber es hat Zeit. Mit zwei Jahren hat euer Kind definitiv andere Interessen und möchte seine Bewegungsfreude mit Spaß und ganz ohne Zwang erleben.

Zwischen Laufrad und Kinderroller

Gerade für diese Übergangszeit vom Rutschauto zum richtigen Fahrrad bietet sich das Laufrad* an. Euer Kind entwickelt bei der Nutzung bereits nach wenigen Probefahrten ein gutes Gefühl für Lenk- und Bremsverhalten. Auch die Geschwindigkeit nimmt mit immer größerer Sicherheit in der Bremsung zu und euer Kind wird mutiger sowie experimentierfreudiger zugleich! Das Gefühl für eine ausgeglichene Balance steigt ebenfalls – alles wertvolle Elemente für das spätere Fahrradfahren und die weitere motorische Entwicklung! 

Beim ersten Kauf solltet ihr unbedingt auf einen tiefen Einstieg achten. Dies erleichtert den kurzen Beinchen das sichere Auf- und Absteigen. Zeigt euer Kind erst zu einem etwas späteren Zeitpunkt Interesse am Laufrad, sind hier 12-Zoll-Räder ab einer Körpergröße von etwa 90 cm empfehlenswert. Je nach Mobilität des Kindes werden auch sportlichere Laufräder angeboten. Eine gute Alternative zu Laufrädern – für alle Kinder, die so gar kein Interesse am Zweirad zeigen und sich trotzdem gerne bewegen – bieten Kinderroller*. Damit trainieren die jungen Menschen ebenfalls die Balance und stärken durch das stetige und regelmäßige Treten ihre Bein- und Rumpfmuskulatur.

Hält euer Kind über einige Zeit bis mehrere Monate das Gleichgewicht und bekommt vielleicht bis zum nächsten Frühling die Zeit, mit dem jeweiligen Gefährt sicher unterwegs zu sein sowie die Kontrolle über sich und das Fahrzeug zu beherrschen, wird es höchste Zeit für das nächste passende Gefährt. Herzlichen Glückwunsch, denn es ist so weit: Euer Kind ist bereit für sein erstes Fahrrad!

Erste Meter mit dem Fahrrad – wie Kinder Fahrradfahren lernen

Irgendwann (und das meist) zwischen drei und sechs Jahren ist euer Kind so weit: Es möchte selbst in die Pedale treten. Neben der Suche nach einem passenden Kinderfahrrad (dieser Frage widmen wir uns in einem anderen Artikel) stellen sich die meisten Eltern die Frage, wie ihre Kinder innerhalb kürzester Zeit und mit möglichst wenigen Stürzen selbstständig Fahrradfahren lernen. Denn: Fahrradfahren lernen ist für unsere Kinder und uns als Eltern eine ganz große Sache! Der Sprössling gewinnt Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten und erlangt ganz andere Möglichkeiten, seinen Aktionsradius zu erweitern.

Wie unterstütze ich mein Kind beim Fahrradfahren lernen?

Haben Kinder bereits erste Erfahrungen mit dem Laufrad gesammelt und beherrschen sie die dabei benötigte Gleichgewichtskontrolle, fällt der Umstieg auf das Fahrrad meist leichter. Werden dann jedoch Stützräder montiert, muss sich euer Kind weniger auf seinen bereits ausgebauten Gleichgewichtssinn verlassen und verlernt vielleicht sogar wieder die bereits angeeignete Balancierfähigkeit.

Rein physikalisch gesehen sind Stützräder sinnvoll: Sie verhindern das Umkippen des Fahrrades, während euer Nachwuchs die ersten Runden dreht. Daher kann eine Anbringung von Stützrädern gerade dann begründet sein, wenn noch keine Vorerfahrung durch ein Laufrad vorhanden ist und das Gleichgewicht eures Sprösslings noch unterstützt werden muss.

Doch: Stützräder verhindern gleichzeitig die Ausbildung des Gleichgewichtssinns und erschweren im Gesamtverlauf das „richtige“ Radfahren, da sich das Kind nach der Demontage der Stützräder neu auf das bereits erprobte Rad einlassen muss.

Wir empfehlen daher, wenn möglich den Zwischenschritt mit den Stützrädern wegzulassen und eurem Kind die Möglichkeit zu geben, Vorerfahrungen auf einem Laufrad machen zu können und dann gleich auf das richtige Fahrrad umzusteigen. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Pedale abzumontieren, den Sitz so weit wie nur möglich herunterzustellen und damit das Kinderfahrrad zu einer Art Laufrad umzufunktionieren.

Stürze gehören beim Fahrradfahren lernen dazu

Die praktische Selbsterfahrung, die unsere Kinder mit dem Fahrradfahren Lernen machen werden, stellen wir uns wahrscheinlich so oder so ähnlich vor:

Wir lassen unser Kind aufs Rad steigen und halten es sicher fest. So laufen wir einige Runden und lassen es im Kreis herumfahren, bis wir unsere Hände erst nur kurz für eine Sekunde, dann für ein paar Momente länger loslassen und irgendwann bleiben wir einfach stauend stehen – voller Stolz auf unseren Nachwuchs, dass es nun endlich alleine fahren kann.

Wird es so weit kommen, stellen wir uns vor, diesen Augenblick mit einigen verdrückten Tränen zu zelebrieren. Auch wissen wir, dass positive Motivation unabdinglich ist und jede Meckerei unsererseits einfach fehl am Platz und unterlassen werden sollte.

Im Idealfall hat euer Kind also wie bereits oben beschrieben, erste Erfahrungen auf einem Laufrad gemacht und damit den nun nötigen Gleichgewichtssinn trainiert. Dann dauert es meist im Gegensatz zu uns früher auch gar nicht so lange, ganz alleine und voller Stolz auf dem Zweirad in die Pedale zu treten. Um das Kind bei den ersten Tritten zu unterstützen, gilt folgendes zu beachten:

Unterstützung bei den ersten Pedal-Tritten

Haltet nicht das Rad (z. B. Lenker, Sitz oder Gepäckträger) fest, sondern euer Kind (z. B. am T-Shirt oder der Jacke)! Das hilft eurem Nachwuchs, ein Gefühl für die Balance auf dem Fahrrad zu entwickeln und zu halten. Passende Westen inkl. Haltegriff gibt es beispielsweise hier*

Wollen wir unser Kind wirklich unterstützen, sollten wir darauf achten, dass das Fahrradfahren lernen keine Meisterprüfung ist, sondern eine freudige Freizeitbeschäftigung sein darf. Lasst eurem Kind in erster Linie also Zeit und nehmt euch diese selbst auch! Macht euch nicht zu viele Gedanken über den „perfekten“ Untergrund oder den besten Schutz gegen Stürze, sondern genießt mit eurem Kind den Moment des Lernens! Es hilft lediglich, auf herumliegende Äste und andere Hindernisse wie Bordsteinkanten oder nahe gelegene Straßen zu achten und davon wegzubleiben. Am besten sucht ihr euch einen großen Hof oder den nächsten Park mit einem festen Untergrund. Soll es die Wiese sein? Warum nicht! Euer Kind fällt weicher als auf Asphalt, benötigt jedoch aufgrund des weichen und unebenen Untergrundes etwas länger als auf einem gepflasterten oder asphaltierten Untergrund, in die nötige Balance zu finden. Hier gibt es wohl kein konkretes richtig und falsch.

Vertrauen - Trösten - Wiederaufsteigen

Besser ist es, in die Fähigkeiten des Kindes zu Vertrauen und in der Nähe zu sein um wenn wirklich nötig, dann aber jederzeit eingreifen zu können. So bleibt euch wohl nichts anderes übrig, als tatsächlich einige Runden neben dem jungen Menschen auf dem Rad herzulaufen und bei einem Sturz möglichst schnell eingreifen zu können. Doch auch das Fallen gehört dazu! Durch unseren Zuspruch und die wiederholte Motivation verlieren die Kinder Angst vor dem Sturz, aber nicht den Mut an der Wiederholung. 

Trösten ist wichtig aber das Wiederaufsteigen ist unabdingbar! 

Beendet euren Tag also gerne mit einem positiven Erlebnis – nicht unbedingt mit einem Sturz. Nur so geht euer Kind mit einem guten Gefühl in die nächste Übung am morgigen Tag und verlangt vielleicht schon gleich nach dem Aufstehen, ab sofort mit dem Rad zum Kindergarten radeln zu dürfen, um die ersten Erfolge stolz den Freunden präsentieren zu können.

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