In dieser Rubrik betrachten wir die Anfänge des Schlittschuhlaufens für Kinder und geben euch Tipps, sie auf dem Weg auf einer Kufe zu unterstützen. Allerdings sind wir – wie viele von euch – Hobbyläufer und können in unserem Artikel nicht sämtliche Entwicklungsmerkmale der Kinder betrachten und orientieren uns an der Normentwicklung nach dem Motto „Probieren geht über Studieren“. Zeigt also gerne Mut und traut eurem Kind zu, mit Unterstützung und Zuversicht ein neues Kapitel im Leben erforschen zu dürfen!
Inhaltsverzeichnis
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – Üben mit Spaß
Ab dem Alter von ca. vier Jahren sind die meisten Kinder in der Lage, das Schlittschuhlaufen zu erlernen. Früher schnallte man noch gerne zweikufige Schlittschuhe um Kinderschuhe – dies empfiehlt sich nicht mehr, da das Kind einen falschen Bewegungsablauf aneignet, der später wieder umgelernt werden muss und damit das Schlittschuhlaufen für euer Kind erschwert wird. Zu Beginn gilt es viel mehr, den Hauptunterschied zum normalen Gehen und Laufen zu verinnerlichen: die Füße werden auf Eis nebeneinander, nicht voreinander gesetzt.
Motivation ist alles! Erinnert euer Kind am besten nicht an das Hinfallen. Formuliert positiv gedachte Sätze und versucht mal, beim Erlernen neuer Dinge das „nicht“ wegzulassen. Ausrufe wie „Wackele nicht so viel!“ oder „Pass auf, dass du nicht hinfällst!“ projizieren den negativen Gedanken ans Kind und senken unbewusst die Unbefangenheit gegenüber der ausübenden Aktivität.
Lenkt den Blick eures Kindes nach vorne, fordert es auf, euch anzusehen und euch als strahlendes Gegenüber entgegenzukommen! Während euer Kind die ersten Schritte auf dem Eis macht, wird es eure Freude erwidern und wie in den ersten Laufversuchen auf Fußsohlen euch voller Stolz entgegenwackeln!
Schlittschuhlaufen lernen – erste Schritte
Laufhilfen in Form beispielsweise Kunsstofftieren mit Haltegriffen unterstützen eurer Kind auf der Eislaufbahn bei der Balance und dem sicheren Stand auf dem Eis. Alternativ könnt ihr als Erwachsene euch als Hilfestellung anbieten, indem ihr euch eurem Sprössling in einer leichten Hocke gegenüberstellt und ihm eure beiden Hände reicht. Allerdings solltet ihr hier einigermaßen sicher auf dem Eis unterwegs sein und selbst auf Schlittschuhen rückwärtslaufen können.
1. Schritt: Watscheln
Laufhilfen in Form beispielsweise Kunsstofftieren mit Haltegriffen unterstützen eurer Kind auf der Eislaufbahn bei der Balance und dem sicheren Stand auf dem Eis. Alternativ könnt ihr als Erwachsene euch als Hilfestellung anbieten, indem ihr euch eurem Sprössling in einer leichten Hocke gegenüberstellt und ihm eure beiden Hände reicht. Allerdings solltet ihr hier einigermaßen sicher auf dem Eis unterwegs sein und selbst auf Schlittschuhen rückwärtslaufen können.
2. Schritt: Wellen schlagen
Um Wellen zu fahren, können die Arme seitlich ausgestreckt werden, ohne dass sie dabei steif werden. Das Kind geht wieder etwas in die Knie und steht locker auf beiden Füßen. Die Füße werden nun hüftbreit wellenförmig auf dem Eis gegeneinander und wieder voneinander wegbewegt. Die Spitzen zeigen zueinander und trennen sich wieder. Eine Welle entsteht.
3. Schritt: erstes Gleiten
Nach dem Watscheln lässt euer Kind die Füße parallel nebeneinander und lässt sich auf den Schlittschuhen nach vorne gleiten. Je mehr Schritte gewatschelt werden, desto länger ist der Gleitweg. Einfach einmal ausprobieren!
4. Schritt: bremsen üben
Das Bremsen beginnt dann wichtig zu werden, wenn euer Kind über den Watschelgang hinaus ins Gleiten kommt und dabei immer schneller wird oder immer länger gleitet. Die einfachste Methode des Bremsens ist, einen Fuß während der Fahrt wie einen „halben Schneepflug“ hinter sich quer zu stellen und so langsam aber sicher langsamer zu werden. Meist ist es der Fuß der Händigkeit und kann bis zum Vorschulalter noch variieren. Lasst euer Kind einfach beide Seiten ausprobieren.
5. Schritt: Kurven nehmen
Eine Kurve wird intuitiv genommen und muss nicht gezielt einstudiert werden. Durch Gewichtsverlagerung des Körpers bewegt sich dieser meist in die Richtung, in die euer Kind sieht und den Oberkörper leicht mit dreht. Später ist die richtige Fußstellung beim präzisen Ausüben der Kurve ausschlaggebend, für den Anfang reicht jedoch die Drehung des Kopfes gemeinsam mit dem Rumpf.
Für erste Schritte auf Schlittschuhen können diese Übungen ausreichend sein. Sollte euer Kind jedoch mehr Interesse am Schlittschuhlaufen haben, macht es durchaus Sinn, sich bei einem örtlichen Verein über eine mögliche Mitgliedschaft im Interessensbereich des Kindes zu erkundigen. Einerseits wird das Interesse des Kindes aufgegriffen und weiterverfolgt, andererseits wird euer Sprössling professionell beim weiteren Erlernen des Schlittschuhlaufens begleitet.
6. Fallen und aufstehen
Kinder denken selten ans Scheitern und haben dadurch kaum Ängste vor dem Sturz auf das Eis. Uns sollte bewusst sein, dass es jederzeit zum Fall kommen kann und es keinen Sinn macht, unser Kind davor zu bewahren. Bewahren wir es heute, stürzt es morgen. Ist es also soweit und das Kind fällt, sollte es wieder selbst aufstehen. Selbstverständlich geben wir als Erwachsene leichte Hilfestellung, indem wir unser Knie oder die Hand zum Halt während des Aufstehens anbieten. Nach einer kurzen Trost-Pause und einigen motivierenden Worten, machen wir weiter. Wir bewegen unsere Füße vorwärts und gleiten wieder auf zwei schmalen Kufen über glattes Eis. Dabei freuen wir uns, dass unser Kind wieder etwas Neues erlernt hat!
Auf präparierten Eisbahnen
Kinder denken selten ans Scheitern und haben dadurch kaum Ängste vor dem Sturz auf das Eis. Uns sollte bewusst
Präparierte Eisbahnen aus Kunst- oder echtem Eis, überdacht oder an der frischen Luft, laden in der Wintersaison Anfänger und Fortgeschrittene zum Eislaufen ein. Meist stehen genügend Lauflernhilfen für junge EisläuferInnen zur Verfügung und werden liebend gerne genutzt. Hier geht es häufig zwar etwas geschäftig zu, jedoch achten die meisten Schlittschuhläufer aufeinander und nehmen vor allem bei Kindern auf dem Eis besonders viel Rücksicht auf die kleinen Mitmenschen.
Besonders nicht überdachte Kunsteisflächen bieten oft ein ganz besonderes Ambiente mit beispielsweise hipper Musik aus Lautsprecherboxen sowie dem Verkauf von Glühpunsch oder Bratwürsten, die euch und euer Kind nach einer ausgiebigen Verausgabung auf dem Eis stärken.
Andererseits bieten überdachte Eisflächen in einem deutlich längeren Zeitraum (meist bereits ab dem Herbst bis in den Frühling hinein oder sogar ganzjährig) ganz wetterunabhängig die Möglichkeit, sich im Schlittschuhlaufen mit Kindern zu üben und auszupowern. Für noch mehr Spaß und mehr Stimmung sorgen hier häufig sogenannte Eis-Discos, die mit fetziger Musik viele junge und junggebliebene Menschen auf das Eis locken.
Hier geht es zur überdachten Eislaufbahn in eurer Nähe: „Eislaufen“
sein, dass es jederzeit zum Fall kommen kann und es keinen Sinn macht, unser Kind davor zu bewahren. Bewahren wir es heute, stürzt es morgen. Ist es also soweit und das Kind fällt, sollte es wieder selbst aufstehen. Selbstverständlich geben wir als Erwachsene leichte Hilfestellung, indem wir unser Knie oder die Hand zum Halt während des Aufstehens anbieten. Nach einer kurzen Trost-Pause und einigen motivierenden Worten, machen wir weiter. Wir bewegen unsere Füße vorwärts und gleiten wieder auf zwei schmalen Kufen über glattes Eis. Dabei freuen wir uns, dass unser Kind wieder etwas Neues erlernt hat!
Aufgepasst in der Natur
Auch die Natur mit ihren Seen und Kanälen kann für Anfänger zum Schlittschuhlaufen geeignet sein, wenn entweder entsprechende Laufhilfen oder ihr als haltgebende Erwachsene bei den Lernversuchen bereitsteht.
Jedoch braucht es, um in der Natur Schlittschuhlaufen zu können, anhaltenden Frost. Die Eisdicke sollte mindestens 15 Zentimeter betragen und keine dunklen Verfärbungen aufweisen. Erkundigt euch am besten bei der örtlichen Gemeindeverwaltung, ob eure Wunschstelle zum Eislaufen freigegeben ist.
Schlittschuhe kaufen statt Leihen – es lohnt sich!
Gute Schlittschuhe für Kinder sind nicht günstig. Sie sollen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis unter Beweis stellen und zudem bequem für Kinderfüße sein. Nun stellt sich die Frage, ob sich der Kauf von Kinderschlittschuhen lohnt und wenn ja, warum.
Das Ausleihen von Schlittschuhen für Kinder an der Schlittschuhlaufbahn ist dann sinnvoll, wenn man das Schlittschuhlaufen mit Kind erst einmal ausprobieren und sich dem vielleicht neuen Hobby annähern möchte. Nicht nur wir Erwachsene, sondern auch unsere Kinder müssen eine neue Sportart, eine neue Beschäftigung
Andererseits muss man hier eher vorsichtig sein, da manche Leihschuhe konstruktionsbedingt unbequem am Fuß anliegen, drücken oder trotz der richtigen Größe zu locker sitzen. Dadurch steht euer Kind dann unsicherer und wackeliger auf den Beinen und verliert schneller die Motivation am Schlittschuhlaufen.
Allerdings kann es auch sehr mutig sein, bereits vor dem ersten Lauf teure Schlittschuhe zu kaufen. Unsere Empfehlung ist: Gerne einige Male das Schlittschuhlaufen mit Leihschuhen auszuprobieren, aber bei den ersten Anzeichen von Lust am Eislaufen gerne mal den Gedanken an den Kauf von Kinderschlittschuhen denken.
Wichtige Merkmale beim Kauf von Schlittschuhen für Kinder
Beim Kauf von Schlittschuhen ist zu beachten, dass die richtige Größe gewählt wird. Wir empfehlen in etwa eine Schuhgröße (eines normalen Kinderschuhs) größer zu nehmen, da dicke Socken Platz benötigen und der Schuh nicht drücken soll. Am besten könnt ihr euch allerdings an folgenden Regeln orientieren:
Die richtige Kufenlänge
Der Fuß sollte in der Mitte der Kufe seinen Schwerpunkt mit der höchsten Belastung haben. Leider bieten größenverstellbare Schlittschuhe nur in einer bis zwei Schuhgrößen die richtige Kufenlänge für diese Regel und sollten eher gemieden werden. Merkt ihr, dass euer Kind auf seinen Schlittschuhen (auch bei Leihschuhen) wackelig unterwegs ist und mit Leichtigkeit nach hinten kippt, bedeutet dies meistens, dass die Kufe zu lang ist und damit der Schuh zu groß.
Fester Halt am Knöchel
Neben der richtigen Länge der Kufen spielt ein guter Halt des Schuhs am Knöchel des Kinderfußes eine wesentliche Rolle. Dabei ist es nicht nötig, den Schuh so fest wie möglich zu schnüren. Beim zu festen Zuschnüren kann die Bewegungsfreiheit des Kinderbeines eingeschränkt werden und zu Schmerzen während der Bewegung führen. Besser ist es, Kinderschlittschuhe mit einem möglichst hoch sitzenden Schaft (bei Hockey- als auch Kunstlaufschuhen) zu nehmen, in denen der Knöchel stabil gehalten wird. Durch eine gute Schnürung mit nicht zu kurzen Bändern erhält der Fuß zusätzliche Stabilität. Verspürt euer Kind jedoch Schmerzen im Schienbeinbereich, ist die Schnürung zu fest und sollte etwas gelockert werden.
Die richtige Kleidung
Egal ob auf einer Eislaufbahn in der Halle oder auf dem See in der Natur: Kinder benötigen beim Schlittschuhlaufen warme und atmungsaktive Kleidung (Link to Online shop) sowie Bewegungsfreiheit zugleich. Dabei steht auch die Sicherheit an oberster Stelle und sollte nicht vernachlässigt werden!
Mehrere Lagen statt eines warmen Pullis
Unter einer guten Winterjacke (bei Kindern meiden wir bewusst Mäntel) sollte das Kind nach dem Zwiebelprinzip in mehreren Schichten gekleidet sein. Je nachdem wie schnell euer Kind schwitzt oder wie stark es bei kühlen Temperaturen friert, machen neben Unterhemd, dünnes Langarmshirt und Pulli vielleicht noch ein T-Shirt Sinn. Bestehen die Materialien aus reiner Baumwolle, kann Feuchtigkeit häufig nicht genügend absorbiert werden und kühlt den Körper ab. Dadurch steigert sich die Erkältungsgefahr. Wir setzen also lieber auf atmungsaktive Stoffe bei der Bekleidung, die den Schweiß aufsaugen und vom Körper transportieren. Durch mehrere Schichten erhält die Körperluft Platz zum Zirkulieren und erhält konstant die warme Körpertemperatur.
Bewegungsfreiheit in allen Situationen
Ein dicker Wintermantel ist beim Schlittschuhlaufen bei Kindern nicht so praktisch wie bei uns Erwachsenen. Kinder bewegen sich mit mehr Körpereinsatz als wir und benötigen viel Freiraum. Eine gefütterte Jacke über mehreren Schichten Kleidung schafft genügend Platz für Bewegung und schränkt unsere Kinder nicht zu sehr ein.
Genauso verhält es sich bei der Hose. Wird eine gefütterte Matschhose statt einer Schneehose bevorzugt, reichen häufig eine lange Unterhose sowie bequeme Hose darunter völlig aus. Wir haben die persönliche Erfahrung gemacht, dass Schneehosen auch atmungsaktiv und warm sind, die Kinder jedoch in ihrer Bewegung eingeschränkt werden oder durch die so warmen Schneehosen schnell schwitzen. Friert euer Kind im Alltag schnell, solltet ihr Schneehosen bevorzugen bzw. generell regelmäßig die Körpertemperatur eures Kindes durch Handauflegen in den Nacken eures Kindes überprüfen. An dieser Stelle lässt sich die Temperatur gut messen, vorausgesetzt, eure eigene Hand ist nicht zu stark abgekühlt.
Auch bei Handschuhen legen wir großen Wert auf Wärme und Bewegung in einem Zug. Wollhandschuhe ziehen Schnee- und Eis an. Dieser bleibt kleben und schmilzt recht schnell, wodurch sich die Feuchtigkeit auf die Hände überträgt und diese abkühlt.
In gut ausgestatteten Sportgeschäften werden atmungsaktive Kinderhandschuhe geführt. Wir bevorzugen Handschuhe mit einem langen Schaft, den man gut über die Jackenärmel ziehen kann, so dass kein Schnee ans Handgelenk kommen kann. Ob es ein Fingerhandschuh oder Fäustling wird: Orientiert euch in dem Fall an den Vorlieben eures Kindes!
Höhere Sicherheit durch den Helm
Egal ob Anfänger oder Kinder mit Erfahrung auf dem Eis – ein Helm schützt auch bei nicht selbst verschuldeten Unfällen und Zusammenstößen mit anderen Läufern. Hierbei ist es egal, welchen Helm euer Kind trägt. Ein Fahrradhelm* (Link to „Der passende Helm“ in „Mit dem Kinderfahrrad im Straßenverkehr“) ist hier genauso effektiv wie ein Skihelm* (Link to „Der richtige Skihelm“ in „Die richtige Ausrüstung für Skifahren und Snowboarden mit Kindern“). Darunter passt eine dünne Mütze oder ein Stirnband, ähnlich wie auf der Schneepiste oder beim Radfahren in kühlen Monaten.
Nun ist euer Kind passend zum Schlittschuhlaufen ausgestattet und der nächste Ausflug kann beginnen! Eislaufbahnen haben wir noch nicht in unserer Suchrubrik gelistet. Wir empfehlen Eishallen, die neben dem Eishockey- oder Eislauf-Training für das Publikum zugänglich gemacht werden, aufzusuchen oder präparierte Eisflächen an der frischen Luft, die jeden Winter von den Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt werden, zu besuchen. Hier gibt es sicherlich Informationen im örtlichen Sekretariat. Dort erfahrt ihr gleichzeitig den tagesaktuellen Stand über mögliche Seen oder zugefrorene Kanäle (vor allem im südlichen Teil Deutschlands), die zum Schlittschuhlaufen genutzt werden dürfen.
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