Die richtige Kinderausrüstung zum Skifahren und Snowboarden

Snowboarden als auch Skifahren ist für Kinder ein wunderbares Naturerlebnis. Sie werden begeistert vom vielen Schnee, denn nicht ohne Grund werden vollgeschneite Gebiete als Winter-Wonderland bezeichnet! Um dem Bewegungserlebnis noch mehr Freude abgewinnen zu können und nicht vor Kälte schlitternd in die nächste Hütte einkehren oder gar nach Hause fahren zu wollen, haben wir einige Tipps für die optimale Ausrüstung zusammengefasst:

Inhaltsverzeichnis

Accessoires: wir beginnen mit den wichtigen Kleinigkeiten

Handschuhe, Mütze, Schal. Neben einem guten Helm gehört Sonnenschutzbrille ebenfalls zur Grundausstattung auf der Skipiste. Dazu kommen Sonnencreme und Lippenbalsam in die Jackentasche und nicht zu vergessen: ein Rückenprotektor oder Leuchtweste für mehr Sicherheit auf der Piste – damit ist die Basis für eine optimale Pistenausstattung erstellt.

Mütze, Schal und Handschuhe

Eine nicht zu dicke Mütze, denn der Helm gehört auch noch drüber, schützt Ohren und das Köpfchen vor Wind und sollte aus dünnem und gleichzeitig atmungsaktivem Material bestehen. Der Kopf schwitzt mindestens genauso viel, wie der gesamte kindliche Körper während sportlicher Betätigung und diese Feuchtigkeit muss abtransportiert werden.

Der Schal sollte nicht zu lang sein und auf keinen Fall mehrfach um den Hals gewickelt werden. Bei Unfällen können sich einzelne Enden aus der Jacke lösen und zu Strangulation führen. Wir empfehlen Überziehschals oder kurze Loops, die einfach über den Kopf gezogen werden.

Handschuhe können gerne in doppelter Ausführung mitgetragen werden, da sie gerade während intensiver Schneeballschlachten während der Skipausen Feuchtigkeit vom Schnee einsaugen und Zeit zum Trocknen benötigen. Sie sollten so konzipiert sein, dass euer Kind möglichst alleine hineinschlüpfen kann und so wenig Hilfe wie möglich benötigt. Denn: Handschuhe rutschen gerne mal oder müssen immer wieder an- und ausgezogen werden. Ein Kind, das die entsprechenden Handgriffe nicht beherrscht, ist schnell frustriert und verliert damit die Lust an der gesamten Aktivität. Für junge Kinder eignen sich Fäustlinge mit einem langen Schaft, der über die Jackenärmel gezogen werden kann. Dies könnt ihr gerne für euer Kind übernehmen!

Rückenprotektor & Leuchtweste

Für eine verbesserte Sicherheit für Kinder auf der Skipiste trägt ein Rückenprotektor immens bei. Der sogenannte „Rückenpanzer“ hat in den letzten Jahren auch bei erwachsenen Ski- und Snowboardfahrern stets an Beliebtheit gewonnen, da er unauffällig unter der Ski-Jacke getragen werden kann und damit nicht auffällt. Im Falle eines Sturzes schützt er jedoch den empfindlichen Wirbelbereich als auch vor Rippenbrüchen und kann damit vielleicht sogar das Leben retten. Bleibt euer Kind gemeinsam mit euch auf einer präparierten Piste und fährt nicht abseits von geschützten Skipisten im Tiefschnee, ist ein Softschalen-Protektor ausreichend.

Beim Kauf eines Rückenprotektors sei zu beachten, dass dieser möglichst beweglich ist, um unsere Kinder nicht in der Bewegungsfreiheit einzuschränken. Gleichzeitig soll er sich jedoch gut an den Rücken anpassen, um die Rückenwirbel im Falle eines Sturzes zu schützen. Auch bevorzugen wir Rückenschutzwesten für Kinder, die bis ans Steißbein gehen und die komplette Wirbelsäule sichern.

Sollte ein Zusammenstoß oder Sturz passiert sein, sollte der Rückenprotektor unbedingt nur von geschultem medizinischem Personal entfernt werden.

Eine Leuchtweste – getragen über der Kinder-Ski-Jacke – sorgt für mehr Sichtbarkeit im Fall von Nebel oder düsteren Pistentagen, an denen die Sonne sich noch etwas versteckt hält.

Weitere Sicherheitstechnik wie eine Lawinenausrüstung ist im Normalfall für Kinder noch nicht erforderlich.

Bekleidung – alles Wichtige auf einen Blick

Beim Skifahren und Snowboarden befinden sich Kinder fast ständig in Bewegung und sollten nicht zu warme Kleidung tragen, da sie sonst zu schnell ins Schwitzen kommen. Wir empfehlen Funktionskleidung bei langer Unterwäsche, Shirts und Socken.

Ski-Jacke und Hose müssen nicht superdick sein, dafür atmungsaktiv und windabweisend. Ob ihr nun den Skianzug oder doch lieber Skihose & Ski-Jacke bei euren Kindern bevorzugt, dies ist je nach Vorliebe und Geschmack jedem selbst überlassen.

Bedenken solltet ihr lediglich den Toilettengang eures Kindes – kann es mit Jacke und Schneehose genauso selbstständig das WC benutzen wie mit einem Ski-Anzug?

UV-Schutz – Kinderskibrille und Sonnencreme auf der Piste

Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor ist nicht nur im Sommer am Meer wichtig. Erwartet euch ein sonniger Tag auf der Skipiste, sollten eure Kinder gut im Gesicht eingecremt werden. Auch ein Lippenbalsam mit Sonnenschutz macht sich bezahlt und kann über den Tag verteilt mehrmals aufgetragen werden.

Auch wenn die Sonne nicht scheint, sollte man die UV-Strahlung auf der Piste nicht unterschätzen und Kindern eine Ski-Sonnenbrille aufsetzen. Normale oder Sportsonnenbrillen bleiben bei Kindern häufig noch nicht lange auf der Nase, fallen herunter und müssen mühsam mit unhandlichen Handschuhen wieder aufgesetzt werden. Besser eignen sich Skibrillen für Kinder. Sie können von euch Eltern am Kinderhelm befestigt werden. Und wenn euer Sprössling die Brille gerade nicht benötigt, kann diese trotz Handschuhe mit Leichtigkeit aus dem Gesicht nach oben auf den Helm gesetzt werden. Dies erfordert zwar etwas Übung und kann zuhause im Vorfeld mit etwas Humor gut einstudiert werden.

Beim Kauf einer Ski-Brille mit LSF für Kinder wird empfohlen, eine zumindest leichte Abdunkelung zu wählen, da der Schnee auch ohne direkte Sonneneinstrahlung reflektiert. Dadurch strengen sich die Augen mehr an und können zum Ende des Tages gereizt sein.

Ski und Snowboard für Kinder spielend einfach einkaufen

Steht euer Kind häufiger als ein paar Mal im Jahr auf Skiern oder dem Snowboard, dann lohnt sich der Kauf eigener Kinder-Skier oder dem Kinder-Snowboard allemal. Neben steigenden Leihgebühren in Sport- und Skihäusern oder an der Piste hat man nicht nur als Erwachsener gern sein Lieblingsmodell in den Lieblingsfarben gerne zuhause und jederzeit griffbereit für den nächsten Ausflug zur Skipiste.

Generell unterscheidet sich die Ski- oder Snowboard-Ausrüstung für Kinder nicht wirklich von der Ausrüstung der Erwachsenen. Lediglich die wechselnde Größe ist zu beachten und müsste jährlich zur Saison auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Kinder-Skier zum „Hineinwachsen“ empfehlen wir nicht. Auch wenn es der Geldbörse etwas weh tut, Kinder benötigen die aktuell passende Größe und können im Notfall lieber die Skier oder das Board vom Vorjahr noch einmal benutzen, statt auf zu langen Brettern unterwegs zu sein.

Kinder-Ski

Kinder-Skier sollten eher kürzer als zu lang ausfallen und können für Anfänger zwischen der Achsel bis zur Schulter reichen. Erfahrene Kinder können Bretter in der Höhe der Halsebene/untere Gesichtshälfte nutzen. Ist euer Kind besonders flink und beherrscht das Skifahren schon sehr gut, kann eine Mindestlänge der Kinder-Skier von der Höhe der Augen bis maximal wenige Zentimeter über ihrer Gesamtkörpergröße betragen.

Ideale Einstiegsskier für Kinder sind Skier mit einer Breite von ca. 75 cm. Sie verfügen über einen hohen Komfort bei der Abfahrt und liegen ruhig auf dem Schnee. Fährt euer Kind allerdings schon gerne etwas schneller und hat bereits Erfahrung auf der Piste gesammelt, sind hier Carver Ski sicherlich die begehrtere Variante. Sie erfordern zwar einen höheren Kraftaufwand, sind aber gleichzeitig wendiger und bei erfahrenen „Kinder-Skiathleten“ sehr beliebt.

Des Weiteren spielt die Bindung von Kinderskiern eine wichtige Rolle. Viele Online-Shops bieten gerne eine Vormontage auf Nachfrage an und berücksichtigen dabei die individuellen Maße eures Kindes. Ihr müsst lediglich daran denken, bei Nutzung der Skier nach mehreren Monaten, die Bindung nachstellen zu lassen, da euer Kind sicher gewachsen und an Gewicht zugenommen hat.

Skistöcke können dazu gekauft werden, müssen aber nicht unbedingt. Viele Skischulen bringen den Kindern das Fahren erst einmal ohne Stöcke bei, da so das Unfallrisiko bei der Nutzung von Skiliften sinkt. Beherrscht euer Kind das Skifahren bereits, kann es hier gerne die dazu passenden Stöcke nutzen und muss nicht unbedingt darauf verzichten.

Kinder-Snowboard

Fährt euer Kind bereits Skateboard oder hat ähnliche Erfahrungen, wird es sicherlich mit Leichtigkeit die Kontrolle über das Kinder-Snowboard erlangen und mit viel Freude dabeibleiben! Doch auch Kinder ohne Vorerfahrungen können das Pisten-Sausen auf dem Snowboard erlernen und ein neues Winterhobby betreiben.

Beim Kauf eines Kinder-Snowboards spielt, wie auch bei Kinder-Skiern, die richtige Länge eine entscheidende Rolle. So sollte auch hier das aufgestellte Board eurem Kind zwischen Kinn und maximal bis zur Nasenspitze reichen. Ist euer Kind eher schmal und schlank, solltet ihr zu einer kürzeren Variante tendieren, als wenn es eher stärker und korpulenter gebaut ist. Hier tendiert man eher zur größeren Größe. Für eine grobe Orientierung haben wir eine Tabelle erstellt:

Die Breite des Snowboards für Kinder orientiert sich hingegen an der Schuhgröße eures Kindes. Um hier einfache Sache zu machen, könnt ihr einfach auf Standardmodelle zurückgreifen. Diese erleichtern den Kauf, insbesondere dann, wenn euer Kind noch jung und nicht allzu viel Erfahrung im Snowboard fahren hat. Um Geld zu sparen ist es nicht ratsam, ein breiteres Board zu kaufen, damit die nächste Schuhgröße darin auch noch Platz findet. Kinder haben wenig Muskelkraft in den Beinen und ermüden zu schnell, wenn sie dieses zu große Gewicht stemmen müssen. Sie wollen Leichtigkeit und Wendigkeit. Ein zu schwer bewegliches Snowboard lässt die Kräfte sinken und deprimiert auf Dauer. Die Folge ist, dass Lernerfolge ausbleiben und die Motivation sinkt. Lieber könnt ihr euer zu kleines Board an das jüngere Geschwisterkind vererben oder weiterverkaufen.

Ski- und Snowboardschuhe für Kinder finden leicht gemacht

Egal ob Kinderschuhe für Ski- oder Snowboardfahren – beide sollten über eine ähnliche Ausstattung verfügen: Gut sitzende Skischuhe oder Snowboardschuhe für Kinder verfügen über eine harte Schale und fallen meistens etwa eine Größe größer aus als normale Sneaker oder Sandalen, da Ski- oder Funktionssocken aus einem dickeren Material bestehen als Alltagssocken. Der Abstand zwischen dem längsten Zeh und der Schuhwand sollte ca. 1 cm betragen. Hinten darf der Schuh nicht an die Waden drücken. Gleichzeitig muss der Schuh nach dem Verschließen fest am Fuß und Unterschenkel sitzen und nicht drücken. Sind alle Kriterien erfüllt, habt ihr den passenden Schuh für das Skifahren oder Snowboarden gefunden – Herzlichen Glückwunsch!

Der passende Skihelm für Kinder

In Deutschland besteht zum aktuellen Zeitpunkt (Stand 01/2024) zwar nur eine Empfehlung für Kinder, einen Helm zu tragen, jedoch nehmen viele Skischulen keine Kinder ohne einen geeigneten Helm in ihre Kurse auf. Andere Länder (wie Österreich oder Italien) haben eine seit bereits mehreren Jahren gültige Helmpflicht für Kinder.

Doch welche Art von Helm eignet sich zum Skifahren? Ein Fahrradhelm bietet hierfür leider zu wenig Sicherheit und würde bei einem entsprechenden Aufprall das Köpfchen eures Sprösslings nicht genügend schützen. Ein gebrauchter Helm könnte bereits unsichtbare Risse haben und ist nicht geeignet. Wir empfehlen, keine Helme zu leihen, sondern diese von Anfang an (auch wenn ihr nur selten auf der Skipiste seid) zu kaufen. Hier stehen die Sicherheit und das unversehrte Leben des Kindes an erster Stelle. Doch worauf beim Kauf eines Skihelms für Kinder achten? Wir haben folgende wichtige Kriterien aufgefasst:

Sicherheit

Die europäische Sicherheitsnorm CN EN 1077 A und B regelt die Sicherheitsaspekte bei Helmen. Diese gelten unter anderem auch für Kinderskihelme und unterscheiden sich in zwei Varianten:

Der Vorschalenhelm erfüllt die Norm „A“ und umschließt den gesamten Kopf inklusive der Ohren und Schläfen während der Halbschalenhelm (Norm „B“) zwar den Sicherheitsstandard für einen Skihelm erfüllt, jedoch weder Ohren noch Schläfen abdeckt und damit unserer Meinung nach nicht für Kinder auf Skipisten geeignet sein sollte. Legt ihr also Wert auf maximale Sicherheit, empfehlen wir den Kauf eines Vollschalenhelms für Kinder.

Ein Skihelm für Kinder sollte nach jedem Aufprall, beispielsweise nach einem Sturz, ausgetauscht werden. Leichte Risse können sich rasend schnell vergrößern und das Obermaterial bis nur nächsten Nutzung porös werden. Skihelme aus Carbon verfügen über eine bessere Verarbeitung sowie ein weitaus stabileres Material. Zudem sind sie besonders leicht und angenehm zu tragen. Es ist jedem selbst überlassen, ob der dadurch deutlich höhere Preis den Komfort rechtfertigt oder nicht.

Passform

Im Gegensatz zu Bekleidung muss beim Kauf eines Kinder-Skihelms die richtige Größe beachtet werden. Doch ähnlich wie bei Kinder-Skischuhen sollte auch der Helm nicht zu fest ansitzen und zeitgleich keinen Druck auf den Kopf ausüben. Dicke und zu warme Mützen unter dem Helm sind in diesem Fall fehl am Platz. Euer Kind ist mit einer dünneren Mütze oder gar Sturmhaube besser ausgestattet und bereit zum Aufsetzen eines Kinder-Skihelms. Trägt euer Kind eine Skibrille, sollte auch diese am Helm probiert werden, denn es gibt leider immer noch einige Helme, deren Passform nicht mit einer Brille kompatibel ist. Die meisten Hersteller von Skihelmen haben jedoch – vorausgesetzt sie verfügen nicht über einen Visor – die Nutzung einer Skibrille bedacht und die Helme so angepasst, dass diese mühelos am Kinder-Skihelm befestigt werden kann.

Material-Beschaffenheit des Skihelms für Kinder

Fast alle Skihelme bestehen in der äußeren Schicht aus Kunststoff und sind innen mit gefüttertem Schaum ausgestattet. Hinzu kommt immer häufiger eine herausnehmbare und waschbare (!!!) Schicht. Wir empfehlen, diese Eigenschaft zu bevorzugen, da auch der Kinderkopf Schweiß absorbiert und die Einlage spielend einfach gereinigt werden kann.

Visier vs. Skibrille

Immer häufiger findet man Skihelme für Kinder mit einem Visier im Angebot. Dieses soll laut Herstellerangaben Augen und Gesicht eures Schützlings schützen sowie im Gegensatz zu einer Kinder-Skibrille ein besonders breites Sichtfeld bieten. Das Visier beschlägt zudem nicht so schnell wie eine Brille. Empfohlen werden sie aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit allerdings nur erfahrenen Pistendüsern.

Im Großen und Ganzen empfehlen wir zusätzlich, zu einem Helm mit geringem Gewicht (ca. 300 – 400 Gramm) gepaart mit einer hohen Stabilität zu greifen. Zudem sind viele Helme größenverstellbar und können eventuell über mehrere Saisons hinweg genutzt werden.

Nun ist euer Kind bestens ausgestattet und dem kommenden Trip zur Skipiste steht nichts mehr im Wege. Ihr seid neugierig und interessiert euch für weitere Inhalte zum Thema Skifahren und Snowboarden mit Kindern als auch weiteren sportlichen Aktivitäten im Schnee und auf Eis? Wir weitere informative Texte verfasst und wünschen viel Freude beim Lesen:

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